In einem kleinen Dorf, umgeben von dichten Wäldern und weiten Feldern, lebte eine Frau namens Marie. Doch im ganzen Land war sie als die "Strauchmarie" bekannt. Ihr kleines Häuschen lag versteckt am Rande des Waldes, umgeben von wilden Beerensträuchern, die niemand sonst wagte zu pflücken. Denn es hieß, dass die Sträucher verzaubert seien und nur in den Händen von Marie ihre volle Kraft entfalten könnten.

Marie war eine Meisterin darin, die Essenz der Natur einzufangen und sie in flüssiges Gold zu verwandeln. Sie sammelte die Früchte mit größter Sorgfalt und verwandelte sie in Liköre, deren Geschmack man nicht so schnell vergaß. Jeder Schluck ihrer Kreationen war wie ein Tanz der Aromen auf der Zunge, eine Mischung aus Süße und einem Hauch von Wildheit, die die Seele berührte.

Die Menschen aus dem Dorf kamen oft zu ihr, um eine Flasche ihres berühmten Likörs zu erwerben. Besonders in den kalten Wintermonaten, wenn die Nächte lang und die Winde eisig waren, wärmte ein Glas von Maries Likör nicht nur den Körper, sondern auch das Herz. Es ging das Gerücht um, dass Maries Liköre mit einem Hauch Magie versetzt waren. Wer einmal von ihnen kostete, konnte ihnen nie mehr widerstehen.